An der Schnittstelle zwischen Kunst und Handwerk bilden wir - die 60 Werker:innen der AKK - ein interdisziplinäres, regionales Netzwerk in und um Köln. Wir stellen gemeinsam aus. Wir bereichern uns gegenseitig. Wir lernen voneinander, neugierig und über die Grenzen unserer Gewerke hinweg.

Mit unserer hochwertigen Gestaltungsarbeit aus den Bereichen Keramik, Textil, Glas, Holz, Leder, Papier, Stein und Schmuck entstauben wir den traditionellen Begriff des Kunsthandwerks und positionieren unsere Werke als Alternativen zum industriellen Massenprodukt.




WERK.


STATT

Im Fokus.

Ines Lang


Keramik






In loser Reihenfolge nimmt uns ein:e Werker:in die eigene Werkstatt und erzählt ein wenig von sich.



Warum hast Du Dich für dein Gewerk Keramik entschieden?
Die Hände in der Erde, den Kopf in den Wolken…irgendwie weiß ich das nicht mehr so genau. Aber es ist einfach das Richtige für mich. Das Faszinierende an Keramik ist ja dieser Elemente-Clash. Erde, Wasser, Feuer, von allem was dabei. Chemie macht plötzlich Spaß …. Außerdem ist es ein sehr sinnlicher Beruf, bei dem nicht nur die Hände benutzt werden!

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Schauen, ob mich ein Stück Holz zum bearbeiten anspringt, wenn nicht gerade Auftragsarbeiten anstehen.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Natürlich Ton, aber obwohl ich mich auf Porzellan spezialisiert habe, mag ich nach wie vor alle Sorten Ton. Das Material lässt sich ja zu so ziemlich allem formen und obwohl es einem einige Regeln auferlegt, lässt es einfach so viel zu. Natürlich arbeite ich oft auf Maß, aber da ist trotzdem genug Platz für Intuition und Gefühl. Wir Töpfer:innen können mit den Händen sehen :)

Welche Arbeitstechnik führst du am liebsten aus? Welche eher nicht?
Ich drehe am liebsten Schalen und Schüsseln. Wenn die Konzentration da ist und es so richtig fluppt, könnte ich das den ganzen Tag machen. Ich liebe Ofen setzen. Es ist wie Puzzeln in 3D. Auf glasieren und alles was da dazu gehört wie Fingerspuren ausbessern, sauber wischen etc. könnte ich gern verzichten. Es ist einfach nur Fleißarbeit, die gemacht werden muß und das auch noch extrem ordentlich.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Ich mag Papier, Stifte, Schreiben, Pinsel und Farbe. Drucktechniken finde ich grandios. Sowas wie Tapeten herstellen oder Schilder malen würde ich gerne ausprobieren. Dieses prompte Ergebnis beim Zeichnen, Malen oder Schreiben und Drucken gefällt mir. Farbe wird direkt sichtbar, die Beschaffenheit von Papier, der Geruch von Farbe ….

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
z.B. Louise Bourgeois, Martha Cooper. Und natürlich diese ganze Keramik aus aller Welt.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Das kommt in die Tonne. Je nach Zustand, entweder in den Matscheimer oder ich haue mit dem Hammer drauf.

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Große freie Schönheiten aus Porzellan. Da fällt mir so viel ein, ich kann mich (noch) nicht entscheiden.Vielleicht reise ich vorher auch noch nach Japan.

Weitere Werker:innen im Fokus.

Werk.statt im Fokus. Archiv







Warum hast Du Dich für dein Gewerk Holz entschieden?
Hier arbeiten Hand und Kopf zusammen.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Schauen, ob mich ein Stück Holz zum bearbeiten anspringt, wenn nicht gerade Auftragsarbeiten anstehen.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Holz. Holz ist gewachsene Zeit, ungemein spannend, darin zu lesen.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Wenn mir die Rotationsebene beim drechseln zu einengend ist, versuche ich mich bildhauerisch dem Material zu nähern um eine zu Lösung finden, dem Material gerecht zu werden.

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Die Schnitzschule (Fachschule für Schreiner und Holzbildhauer) haben mich stark geprägt. Ein Lehrsatz: materialgerecht arbeiten.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Do it again, aber diesmal so, dass es funktioniert.

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Holz mit flüssigem Glas verschmelzen, ohne dass das Holz ankokelt.

Warum hast Du Dich für dein Gewerk Schmuck entschieden?
Schmuck machen ist faszinierend vielseitig und es ist sehr befriedigend von A bis Z fast alles selbst herstellen zu können. Besonders schön ist es, für einen anderen Menschen ein Stück zu entwickeln, das der Punkt auf dem I sein kann.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Lüften, ein bisschen aufräumen, dann an den Werktisch, weitermachen wo ich aufgehört habe.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Edelmetall, schöne Steine, Plexiglas und alles, was mir sonst noch Interessantes unter die Finger kommt. Haptik und Farbe spielen eine große Rolle.

Welche Arbeitstechnik führst Du am liebsten aus? Welche eher nicht?
Konstruieren, Sägen und Schmieden mag ich sehr, Kettchen löten eher nicht.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Textiles reizt mich. Einen Bereich davon erschließe ich mir gerade mit dem Arbeiten von farbigen, gemusterten Bändern in komplexer japanischer Kumihimotechnik. Silberschmieden, um Gefäße herzustellen, würde ich gern wieder aufgreifen und vertiefen.

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Friedrich Becker und sein kinetischer Schmuck, Hugo Kükelhaus.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Es wandert in die Kiste mit abgebrochenen Projekten und Versatzstücken. Manchmal zerlege ich es oder knüpfe später daran an und es entsteht etwas Anderes.

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Begeisterung für Handwerk und Kunst sollte einen sicheren Platz in Bildung und Gesellschaft haben. Einen Teil trage ich dazu bei.

Weitere Werker:innen im Fokus.

Warum hast Du Dich für dein Gewerk Schmuck entschieden?
Auch nach 40 Jahren habe ich nicht bereut das Schmiedehandwerk als elementares Urgewerk unserer Kulturgeschichte erlernt zu haben und mich in vielen Aspekten- grosser wie kleiner Dimension ausdrücken und wiederfinden zu können.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Gregor und Susanne begrüßen oder auch als Erste das Licht an.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Metall.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Musikinstrumentenbau, nicht nur Blechbläser.

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Vulkanus

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Einschmelzen - Neues schaffen.

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Überrascht zu werden und auch mich immer wieder zu überraschen.

Mehr zu Bettina Koll.

Warum hast Du Dich für dein Gewerk Keramik entschieden?
Weil Drehen an der Töpferscheibe eine außergewöhnliche Auseinandersetzung mit dem formbaren Material ist: magisch, herausfordernd, spontan.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Im Winter: Feuer im Werkstattofen.
Im Sommer: Pflanzen vor der Werkstatt gießen.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Ton.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Holz.

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Nach einigem Nachdenken: Fritz Rossmann, er war ein supernetter hilfsbereiter Kollege und außergewöhnlicher Keramiker.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Erstens: ärgern, zweitens: wegschmeissen.

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Gänzlich stressfrei zu arbeiten.

Mehr zu Stephan Aißlinger.

Warum hast Du Dich für dein Gewerk Schmuck entschieden?
Ich musste etwas erschaffen, etwas bauen und unbedingt mit Feuer arbeiten.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Schürze anziehen, aus dem Fenster schauen, kurz Augen zu, genießen und los.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Gold, ab 750/-er aufwärts.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Steine schleifen, Glas blasen, Metall schweißen.

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Geprägt in Feinheiten, Frei sein und eigener Werkzeugherstellung: Margrit P.
Geprägt in Mutig sein, Größe, Experimente und Fülle zutrauen: Michael Z.
Vorbild: Wir und unsere Natur.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Lächeln, neu versuchen oder Idee begraben.

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Große, bunte Diamanten verarbeiten für den kommenden schwulen Kardinal von Köln.

Mehr zu Martina Kuth.

Warum hast Du Dich für dein Gewerk Schmuck entschieden?
Aus Liebe zum Detail im Besonderen.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Frische Luft für frischen Austausch mit Bettina und Gregor und auf zu neuen Taten.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Gold, formstabil und formbar in Einem.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Zeichnend die Welt erfassen und das Leben einfangen.

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Geprägt wurde ich durch die Ausbildung, sprich solide Grundlagen kombiniert mit Förderung der Entwicklung zur Eigenständigkeit. Und durch das Studium, dem Ansporn durch Auseinandersetzung, eine Etage höher.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Afraafe - neubaue!

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Die Welt bereisen und verstehen lernen.

Mehr zu Susanne Keens.

Warum hast Du Dich für dein Gewerk Textil entschieden?
Fashion is a language. Schon als sehr kleines Kind war mir Bekleidung enorm wichtig, da ich verstand, daß sie Botschaften aussendet. An der Art und Weise wie sich Menschen kleiden, lassen sich viele Informationen ablesen. Auch wenn jemand keinen Wert auf sein Äußeres legt ist das eine klare Aussage. Ich wollte immer meinen eigenen Look erschaffen, meinen eigenen Stil designen. Aber ich wollte meine Kleidung nicht nur selbst designen, sondern sie auch mit meinen eigenen Händen anfertigen. So bin ich ganz nah dran am Design, denn Design ist praxisorientiert, keine Theorie. Die Arbeit mit den Händen ist absolut befriedigend.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Als erstes bereite ich mir mein Trinkwasser zu. Dazu spüle ich das Geschirr vom Vortag. Denn ich möchte frisches Leitungswasser trinken und nicht das Wasser, welches über Nacht in der Leitung stand. Dieses Wasser nutze ich für meinen Abwasch. So wird nichts vergeudet. Ich achte sehr auf die Umwelt.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Ich liebe fließende Stoffe, die sich leicht drapieren lassen.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Ich arbeite nebenher als Schauspielerin und Performerin, wobei ich natürlich meine eigenen Kostüme nutze und präsentiere.

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Ich liebe die Arbeiten von Yves Saint Laurent und Roy Halston.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Wenn ich etwas wirklich will gelingt es auch, wenn nicht, ist es nicht wichtig.

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Ich arbeite daran die angewandt Kunst mit der darstellenden zu verbinden. Eine Show ohne Kostüm ist unvollendet, ebenso wie ein Kostüm ohne Show nicht in vollem Glanz erstrahlt. Mit diesem Ansatz habe ich bereits 2018 den vom Land NRW initiierten Mode-und Kunstpreis The NRW Design Issue_temporary gewonnen. Momentan arbeite ich an neuen Showkonzepten.

Mehr zu Fenja Ludwig.

Warum hast Du Dich für dein Gewerk Keramik entschieden?
Ich bin von klein auf mit dem Material vertraut. In dem Moment wo ich diesen Berufsweg eingeschlagenn habe, war es ein bißchen Zufall und Glück, dass ich mich für dieses Handwerk entschieden habe.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Radio an.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Natürlich Ton!

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Einen „Ausflug“ in’s Goldschmieden habe ich mir gerade verwirklicht. Ich würde auch gern mal schreinern oder auch Stein behauen. Au ja! …und schneidern!

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Nein.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Ich haue mit dem Hammer drauf. Wenn mir ein Werk von mir nicht gefällt, ertrage ich es nicht, wenn es „in der Welt“ bleibt. Gebrannter Ton überlebt Jahrmillionen – deshalb der Hammer!

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Manchmal träume ich davon, eine kleine Manufaktur aufzubauen und mit einem kreativen, begabten, sympathischen Team, neue, tolle Gestaltungsideen zu verwirklichen. Aber dann verwerfe ich die Idee schnell wieder und schlage mich weiter als Einzelkämpfer durch.

Mehr zu Frank Schillo.

Warum hast Du Dich für dein Gewerk entschieden?
Ich bin nicht auf dem direkten Wege zum Goldschmieden gekommen, aber nachdem wir einander begegnet waren, wusste ich sofort, dass ich das erlernen will! Es vereint ein paar Aspekte, die ich sehr faszinierend finde: Ich kann meine „pingelige“ Natur in der Herstellung kleiner Objekte ausleben, die ich anschließend als Begleiter mit mir herumtragen kann, Ich liebe technische Lösungen und tüftle gerne und mir gefällt die Vorstellung mit unvergänglichem Material zu arbeiten. Meinen Ausdruck in diesem Gewerk gefunden zu haben, ist eine tiefe Freude.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Nachdem ich das Schaufenster eingeräumt habe, wird erst mal gefrühstückt. Danach entscheide ich - je nach Tagesverfassung – welcher Arbeit ich mich widme. Habe ich heute einen wachen Geist oder sollte ich von bestimmten Arbeiten lieber die Finger lassen und vielleicht einfach Ketten aufziehen? Welch ein Luxus, das jederzeit entscheiden zu können!

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Ich mag das 750/000 Gelbgold sehr. Es hat eine schöne Geschmeidigkeit, verzeiht beim Löten, wenn es etwas heisser wird und hat einen sehr schönen Goldton. Auch wenn ich die Farbe von Feingold noch lieber mag, ist mir dessen Weichheit unangenehm.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Erst im Kontakt zu anderen Mitgliedern der AKK habe ich die Keramik schätzen gelernt. Die Arbeitsweise ist so anders als das Goldschmieden, dass mich das einmal reizen würde, auszuprobieren. Das weiche, nachgiebige Material, die Zwangspausen, wenn es zwischentrocknet, die Demut vor dem Brennen. Wieviel Ausschuss wird es diesmal sein? Welche Teile haben überlebt und wie ist die Glasur geworden? Für eine Kontrollfreak wäre das eine schöne Herausforderung!

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Der Beruf meinens Vaters führte ihn an den Schreibtisch, aber in seinem Inneren ist er ein leidenschaftlicher Handwerker. Wenn er in seiner Freizeit in seine Werkstatt ging, war ich als kleines Mädchen oft dabei. Gleich, ob ich sinnfrei Nägel in ein Holzstück gehämmert habe oder einfach „Klötzchen“ gesägt habe. Ich erinnere mich an diese ruhige Atmosphäre des Entstehens (auch wenn ein Misslingen manchmal von Wutausbrüchen begleitet wurde!), wenn er überlegte, ausrechnete, ausprobierte und schließlich ein Schrank, ein Regal oder ein Schachbrett entstand und ich dabei „helfen“ durfte. Er baute sich eigene Werkzeuge und an seinen Maschinen waren überall selbsterfundene Führungen oder Schablonen. Dieses Tüfteln und Lösungen-finden begleitet mich bis heute.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Oh, das kommt darauf an, wieviel ich da bereits hineingesteckt habe …. Grundsätzlich fange ich lieber früher als später wieder von vorne an. Edelmetalle kann man ja problemlos einschmelzen. Aber wenn ich schon viele Fehlversuche hatte oder trotz vieler Nachbesserungen immer wieder scheitere oder wenn der Zeitdruck - bei einem Auftrag – größer wird, dann kann es schon mal zu einer Machtfrage werden. So ein Stück muss dann entweder in den Schraubstock oder unter den Hammer! Da ist dann auch meine Geduld zu Ende … ;) Und dann fange ich nochmal an ….

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Ich spiele schon lange mit dem Gedanken, das Schweißen zu lernen. Dann würde ich größere kinetische Objekte bauen.

Mehr zu Sabine Braunfisch.

Warum hast Du Dich für dein Gewerk entschieden?
Als es bei mir auf‘s Abitur und Berufswahl zuging hat meine Metalllehrerin einen Schlaganfall bekommen, der sie stark eingeschränkt hat. Da habe ich entschieden, das weiter zu machen.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Klick. Licht an.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
JDer zur jeweiligen Aufgabe passende.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Massage.

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Meine erste Metalllehrerin, Isa-Irin Schirren-Heitmann. Bei ihr habe ich mit 13 Jahren einen Kurs angefangen. Und seit dem nicht mehr aufgehört.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Neu.

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Schale zum Reinsetzen schmieden. Mindestens ein Bassin. Besser ein Boot.

Mehr zu Micha Peteler.

Warum hast Du Dich für dein Gerwerk entschieden?
Familiengeschichte – Mein Vater war Uhrmachermeister, auch Lehrlingswart. Als Kind bin ich mit den Auszubildenden, den Jungs, so quasi in der Werkstatt aufgewachsen. Im Laden mit Schmuckräumen, Silberputzen, Dekorieren habe ich „gespielt“. Ich habe viel gezeichnet und war gern im Geschehen mit dabei.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Alarmanlage freischalten, gut Lüften, mit Nachbarn ein Morgenschwätzchen halten, mit meiner Goldschmiedegesellin die Arbeiten besprechen, Telefonate führen wenn nötig, die Vitrinen dekorieren.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Ich feile gern, das mag ich in Gold wie in Silber. Kontrastprogramm ist mein Häkeln. Gold- und Silberdrähte verarbeite ich zu lebhaftem Halsschmuck.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Modellieren und freier - losgelöst vom Tragbaren - Skulpturen entwickeln.

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Ich mag die Auseinandersetzung mit Architektur, Übergänge und Verbindungen verschiedener Materialien.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Anschauen, Drehen, Wenden, Nachdenken …. Was kann daraus werden? Wenn es keine Lösung gibt, einschmelzen!

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Noch ein paar Jahre arbeiten! Nicht mehr so viele Stunden täglich, aber weitermachen und ein gutes Auflösen meiner Werkstattgalerie erreichen.

Mehr zu Tam Uekermann.

Warum hast Du Dich für dein Gewerk entschieden?
Der Steinmetz hat ein großes Aufgabenfeld. Von den Kathedralen bis zum Grabstein und zur freien Arbeit spannt sich ein großer Bogen. Anatomie Geometrie und Grafik gehören dazu und verlangen ein lebenslanges Lernen.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Ich schaue mir das Objekt an, an dem ich gerade arbeite. Mit unverbrauchten Augen sieht man, was zu tun ist.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Jeder Stein, der eine ruhige Struktur hat.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Nach 40 Jahren als Steinmetz habe ich keinen Drang nach einem anderen Gewerk, da ich nicht sicher bin, dass ich mein eigenes Gewerk wirklich beherrsche. Es gibt da noch viel zu tun.

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Man lernt von anderen, aber man muß dann seinem eigenen Weg folgen.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Ich stelle es in die Ecke, versuche daraus zu lernen und arbeite am nächsten Stück.

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Ich träume von einer großen Stele (ca. 3 m hoch), die ich in Frankreich an der Atlantikküste bearbeite. Diese Stele wird dort aufgestellt. Das Licht der Küstengegend spielt auf den Oberflächen des Steins.

Mehr zu Georg Krautkrämer.

Warum hast Du Dich für dein Gewerk entschieden?
Nach einem Schülerpraktikum in einer Töpferei, war ich so begeistert von dem Handwerk, dass ich mit 16 Jahren eine Ausbildung und meine Kariere startete. Meine Mutter hatte auch das Töpferhandwerk gelernt.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Ich mache die Heizung an und dann einen Plan für den Tag …

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Ton.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Holz

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Englische Keramiker, die oft autodidaktisch und frei in Ideen und Herangehensweisen sind.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Weiter…. Es klappt beim nächsten Mal ….

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Ein tiny house im Garten bauen und Menschen eine Auszeit anbieten: Wohnen und Töpferkurs.

Mehr zu Elisabeth Fischer.

Warum hast Du Dich für dein Gewerk entschieden?
Im Haus meiner Großeltern hatte eine Gewandmeisterin ihr Atelier. Dort bin ich schon als Kind mit Textilien groß geworden.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Ich mache Radio und Heizung an und dann stelle ich die Materialien zusammen mit denen ich heute arbeiten möchte.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Baumwolle, Leinen, Seide, Mohair, Merino …

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Ich würde gerne noch mehr mit Papier experimentieren.

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Ganz am Anfang meiner Arbeit war es die Weberin und Autorin Annerose Wald und all die Weber rund um die Sindelfinger Webschule in den 80 er und 90 er Jahren.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Einen neuen Versuch.

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Noch einen größeren Teil meines Garnfundus zu schönen Textilien zu verweben - ein Stück weit weg vom kommerziellen Gedanken, nur zu meiner eigenen Freude.

Mehr zu Helga Becker.



Warum hast Du Dich für das Goldschmiedehandwerk entschieden?
Als Kind hatte ich einen Hofstaat mit Stofftieren für die ich Kronen und allerlei Geschmeide angefertigt habe, im Grunde habe ich ab da immer weitergemacht.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Licht an, Bettina und Susanne begrüßen und ein bisschen schwatzen.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Nach über dreißig Jahren bin ich wieder bei meinen frühen persönlichen Leidenschaften angekommen, weiße Metalle, verhaltene Steine.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Textilem und Konditorei.

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Nein.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Verwerfen und von vorne anfangen.

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Ich bevorzuge Nahziele.

Mehr zu Gregor Bischoff.



Warum hast Du Dich für Dein Handwerk Keramik entschieden?
Ich hab mich nicht bewusst für mein Handwerk entschieden. Es war eher eine zufällige Entwicklung …. Nach meinem Abitur entschied ich mich zuerst für die Ausbildung als Schreinerin. Danach studierte ich Bildhauerei und kam erst später durch die japanische Raku Brenntechnik, welche mich auf Anhieb faszinierte, zur Keramik.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Im Winter mache ich mir als erstes einen Kaffee, setze mich eine Weile ans Fenster, schaue in den Garten und beginne dann mit der anstehenden Arbeit. Im Sommer setze ich mich mit meinem Kaffee und meinem Hund in die Hollywood Schaukel vor meinem Werkstattfenster und schwinge mich in meinen Werktag.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Ich habe keinen …es gibt so viel tolle, spannende Materialien, die mich begeistern.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Im Gewerk Schmuck! Da hätte ich auch schon eine Idee ….

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Mein Vater war Architekt und somit habe ich früh die Formensprache und Idee des Bauhauses kennengelernt. Das hat mich sicherlich geprägt. Viele Werke von ehemaligen Bauhaus Künstler und Architekten wie Daniel Libeskind, oder Peter Zumthor finde ich unglaublich beeindruckend.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Meistens haue ich es sofort in die Tonne! Manchmal verwahre ich es aber auch, aus irgendeinem Grund und verschenke es dann.

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Ich würde gerne einige meiner Arbeiten einmal ganz groß, in der Landschaft integriert stehen sehen, vielleicht aus Beton? Es gibt mittlerweile so schöne, lebendige Betonoberflächen …. Ein kleineres Vorhaben wäre dann eher die Halskette, die schon länger in meinem Kopf umher schwirrt.

Mehr zu Uta Becker.





Warum hast Du Dich für Dein Handwerk Holz entschieden?
Ich bin in den Beruf hereingewachsen. Als kleines Kind war ich schon immer in der Werkstatt meines Vaters und habe aus Holzresten kleine Schiffe und Fahrzeuge gebaut. Später als Jugendlicher hab ich dann alle Weihnachtsgeschenke für Freunde und Verwandte in kleinen Serien aus Holz angefertigt. Mir wurde der Beruf sozusagen in die Wiege gelegt. Dabei ist es geblieben. Nach einer soliden Ausbildung fertige ich heute freie Arbeiten im Bereich angewandter Kunst/ Konzeptkunst und gebe Schreinerkurse.

Was machst Du als erstes, wenn Du in die Werkstatt kommst?
Bei mir laufen direkt die Arbeitsroutinen ab: Licht anmachen, heizen mit Holz; da es im Winter morgens recht kalt ist in der großen Werkstatt und dann wird auch schon losgelegt. Pausen entstehen bei mir zwischen einzelnen Arbeitsschritten, da gibt es dann noch einmal die Möglichkeit den Ablauf und das Ziel zu korrigieren bei einer Tasse Tee oder Kaffee. Meist ist das Ziel jedoch schon eine klare Vorstellung in meinem Kopf.

Welches ist Dein Lieblings Werkstoff?
Ich arbeite sehr gerne mit Eiche und Zirbelkiefer. Eiche wegen seiner Härte und Gerbsäure und den damit verbundenen Eigenschaften. Zirbelkiefer wegen des wunderbaren Dufts und der schmeichelnd weichen Oberfläche.

In welchem anderen Gewerk würdest Du gerne einmal arbeiten?
Die Schmiede ist für mich ein wunderbares Pendant zum Holz. Die Hitze beim Schmieden, das harte Material, die schwarzen Finger und und das Zischen beim Abkühlen des Materials. Ich hatte das Glück, bei Micha Peteler für unsere Ausstellung in der Rufffactory die Garderobenhaken mitzuschmieden.

Welche:r Werker:in hat Dich geprägt? Hast Du ein Vorbild?
Keiner, ich hab auch kein Vorbild.

Was machst Du, wenn Dir ein Werk nicht gelingt?
Ich versuche mein Ziel im Kopf zu verändern und das Stück zu einem anderen werden zu lassen. Oder es kommt in die Resteecke wo es für ein anderes Stück wieder Verwendung finden kann. Die letzte Alternative ist der Holzofen.

Welche Vision möchtest Du gerne noch umsetzen?
Eine Kurswerkstatt mit verschiedenen Gewerken auf einem Hof. Die zusammen ein wunderbares Team ergeben. Mit angeschlossenem Café wo dann die künstlerischen Arbeiten zum Verkauf ausgestellt sind.

Mehr zu Dominikus Gehrigk.